Samstag, 29. Dezember 2012

[Rezension] Linna singt

Titel: Linna singt
Autorin: Bettina Belitz
Verlag: Script5




Nach 5 Jahren trifft sich die alte Rockband "Linna singt" für ein allerletztes Konzert wieder. Linna, die namengebende Sängerin, ist alles andere als erfreut ihre alten Freunde Maggie, Simon, Jules und Falk wieder zu sehen. Seit ihrer Trennung hat Linna keinen einzigen Ton mehr gesungen.
Falk, der Gitarrist der Band, ist der einzige Grund warum Linna Maggies Drängen nachgegeben hat. Mit Falk verbindet Linna eine romantische Nacht.
Doch die Bandprobe entwickelt sich zu einem gnadenlosen Psychospiel. In einer Alm in den Alpen eingesperrt, werden die fünf Freunde von der Vergangenheit und ihren schrecklichsten Geheimnissen eingeholt.


"Linna singt" weilte schon seit ein paar Monaten auf meinen Wunschzettel, ehe es durch die Lovelybooks-Leserunde einen Weg zu mir nachhause fand.
Ich hatte vor "Linna Singt" schon die Splitterherz-Reihe der Autorin gelesen und wer mich kennt, weiß, dass ich mich oft über den Charakter des Hauptcharakters Elli beklagt habe.
Linna ist so ähnlich: Sie ist aufbrausend, stur. aggressiv, aber gleichzeitig tief verletzt und sensibel. Aus irgendeinen Grund kam ich mit ihr aber viel besser klar, als mit Elli.
Für einen Thriller hat sie auf jeden Fall den perfekten Charakter! :) Sie lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Obwohl sie einige harte Schicksalsschläge erleiden musste, hat sie noch einen starken Charakter.
Die anderen Charaktere haben allesamt interessante Charakterzüge - und Geheimnisse. Aus Spoilergründen schweige ich über die Geheimnisse.
Maggie war mir von den Nebencharakteren am unsympathischsten, da sie sowas von krankhaft eifersüchtig war, wenn Linna Jules nur kurz einen Blick zugeworfen hat.
Jules und Simon - Maggies Bruder - wirkten am Anfang wie richtige Spießer, aber die fünf Jahre haben sie verändert.
Nur Falk weckte Sympathie in mir. Er war weder verbittert, noch hatte er seine Träume geopfert.
Eine genauere Beschreibung lasse ich jetzt, da man das Buch einfach lesen muss, um die Charaktere zu verstehen. Jeder trägt eine schwere Last mit sich, die sie verändert hat - auch Linna, die seit fünf Jahren nicht mehr gesungen hat.
Im Buch überwiegt die Spannung. Es gibt romantische Momente, aber das Hauptaugenmerk liegt auf dem mitreißendem Psycho-Spiel. Wenn man einmal im Buch drinnen ist, will man einfach wissen, warum sich die Charaktere so verändert haben und wer das alles eingefädelt hat.


Das Cover passt perfekt zur Story. Es zeigt eine Scheekugel mit Schneewittchen und den sieben Zwergen. Linna wird in der Story ein paar mal Schneewittchen von Falk genannt. Sie hat lange schwarze Haare und eine weiße Haut - Linna ist eine wirkliche Schönheit. Die Kugel weist wohl auch darauf hin, dass Linna mit den anderen eingesperrt ist.
Wenn man den Schutzumschlag abnimmt, dann kommen wunderschöne rote Schnörkel zum Vorschein.
Jedes Kapitel hat den Namen eines Songs.


Wer an einer leichten Lektüre für ein oder zwei Stunden interessiert ist, sollte nicht zu diesem Buch greifen. "Linna singt" beschäftigt den Leser über eine längere Zeit, es lasst einen mitfiebern und mitfühlen. Es ist ein Thriller für junge Erwachsene, also ziemlich geeignet für Fans von Arena Thrillern oder den Büchern von Sara Shepard.


Ich habe mich wirklich gut mit dem Buch unterhalten gefühlt. Auf den wahren Täter und die Beweggründe wäre ich nie im Leben gekommen. Alles ergab sich Schritt für Schritt und zog mich in seinem Bann.
Trotzdem ... Ein paar Mal fand ich die Handlungen der anderen Charaktere ein bisschen überspitzt. Zum Beispiel Maggie und ihre Eifersucht war ziemlich übertrieben. Ein bisschen weniger hätte der Story nicht geschadet. Auch Linna war an ein paar Stellen nicht zum aushalten. Das Thema Musik war leider nicht so allgegenwärtig wie ich es mir gewünscht habe.
Ich ziehe ein Herz ab und vergebe vier Herzen! :)




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