Titel: A Touch of Darkness
Mangaka: Scarlett St. Clair
Verlag: LYX (Bastei Lübbe)
Reihe: 1 von 3 (+ 3 Spin-Offs)
ISBN: 978-3-7363-1775-8
Die griechischen Götter wandeln unter uns ...
In New Athens gibt sich die junge Persephone jedoch als menschliche Studentin aus. Niemand soll erfahren, dass die Tochter der mächtigen Erdgöttin Demeter Blumen zum Welken bringt.
Doch dann läuft sie ausgerechnet dem König der Unterwelt - Hades - in die Arme. Dieser stellt sie vor eine unlösbare Aufgabe: Ausgerechnet sie soll Leben in der Hölle erschaffen!
Ich liebe Sagen und Mythen.
Ich bin ein großer Fan der griechischen Mythologie.
Aber mein Kaufgrund war die Tatsache, dass ich den Webtoon "Lore Olympus", der ein moderndes Retelling von Hades und Persephone ist, liebe. Ich habe mich in die Geschichte des Gott der Toten und die der jungen Frühlingsgöttin verliebt.
Von "A Touch of Darkness" habe ich positive und negative Dinge gehört und auch wenn mich in der Leseprobe einiges gestört hat, wollte ich unbedingt weiterlesen.
Die Rezension wird sehr negativ, darum will ich noch einmal betonen, dass es nur meine Meinung ist. Wenn dir das Buch gefallen hat, dann freut mich das für dich! Was gibt es schöneres für Leser*innen, wenn einem das Buch richtig gut gefallen hat?
Ein großer Minuspunkt des Buches ist das sehr veraltete Frauenbild. Persephone ist Jungfrau und während das nichts Schlimmes ist, wurde ihr als beste Freundin jemand zur Seite gestellt, der nur an Partys und Kerle denkt. Desweiteren taucht besagte Freundin - Lexa - nur auf, um herauszuheben, dass Persephone nicht an Männer denkt - bis auf Hades - und um den spärlichen Plot voranzutreiben. Gleich zu Anfang stiftet Lexa Persephone an in den Club von Hades zu gehen, sie verschwindet dann und auf der Suche nach ihr - na? Was passiert? Sie rennt Hades in die Arme. Lexa löst sich übrigens dann in Luft auf. Der Plotstrang endet hier und Persephone fragt auch Lexa nie, wo sie in dieser einen Nacht war.
Dann gibt es auch noch Minthe, Nymphe, persönliche Assistentin und Geliebte von Hades, die nur dazu da ist, um zu zeigen, dass Hades Persephone wirklich liebt und keine Frau ihm das geben kann, was Persephone ihm gibt. Das Klischee der "anderen Frau" eben.
Leider sind Lexa und Minthe nicht die einzigen Figuren, die nicht gelungen sind. Ich mag auch Hades und Persephone nicht. Wobei Hades noch ganz in Ordnung ist. Er macht halt nicht viel, außer gut auszusehen, der Gott der Toten zu sein und von Persephone angezogen zu werden. Persephone ist ... schrecklich. Leider. Man versteht ihre Sorgen und Ängste wegen ihrer Kräfte, aber sie ist so stur und eingebildet, was bei ihrem "Traumjob" als Journalistin gar nicht passt. Ihre Artikel über Hades sind alles andere als objektiv. Sie versucht gar nicht auf andere Sichtweisen einzugehen, was natürlich perfekt für diesen Job ist.
Hades und Persephone als Paar sind nicht besser. Persephone fühlt sich gleich von ihm angezogen und würde ihm am liebsten die Klamotten vom Leib reißen. Es gibt sehr viel Sex, was ich nicht schlecht finde, aber das zwischen Persephone und Hades war Insta-Lust, die irgendwann als "große, schicksalhafte Liebe" bezeichnet wird. Keine Entwicklung - nichts! Dabei ist da, das Schönste an Hades und Persephone: Zwei sehr unterschiedliche Menschen aus unterschiedlichen Welt mit unterschiedlicher Herkunft lernen sich zu lieben, was einiges an Zeit in Anspruch nehmen darf.
Was mic auch gestört hat, war, dass es sehr viele Parallelen zu "Lore Olympus" gibt, welches gut ein Jahr vor diesem Buch erschienen ist: Minthe ist in beiden Geschichten Hades' Assistentin und Geliebte, während sie im Mythos erst später auftaucht, als Hades und Persephone schon ein Paar sind. Persephone ist Studentin und Hades. Hekate ist sehr eng mit Hades verbunden und bandelt auch mit Persephone an. Demeter versucht Persephone wegzusperren. Beides Mal lernen sich die Charaktere in einem Club kennen usw.
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