Dienstag, 17. Januar 2023

[Rezension] Lightlark

Titel: Lightlark
Autorin: Alex Aster
Verlag: dtv
Reihe: 1 von ?

Alle 100 Jahre können die Herrscher der sechs Völker die Insel Lightlark betreten, um einen Kampf um Leben und Tod auszufechten. Wenn einer von ihnen stirbt, werden die grausamen Flüche, die auf den anderen Herrschern und ihren Völkern liegen, gebrochen.
Als jüngste Teilnehmern nimmt Isla Crowne für ihre Wildlinge teil und schwört sich den Fluch zu brechen - aber wem kann sie vertrauen? Den gutaussehenden Herrscher von Lightlark Oro oder dem dunklen Nachtschatten Herrscher Grim?



Hach ja, Lightlark. 
Lightlark hatte einen großen TikTok-Hype, weil die Autorin ihre Story dort als großen Wettkampf mit romantischen Aspekten gepitcht und dafür Millionen von Aufrufe erhalten hat. Ein Verlag kam mit eine, unfassbar hohen Angebot für sie auf sie zu und das Buch wurde durch das ganze Marketing des Verlags und der Autorin natürlich ein Bestseller.

Ich muss sagen, dass das Buch den Hype nicht verdient hat und zu Unrecht sehr hoch gelobt wird - zumindest nicht mehr heute. Denn das Buch erinnert mich sehr an die typischen Fantasy-Love-Triangle Bücher aus den 10ern Jahren. Ihr wisst schon: Die unfassbar starke und wunderschöne Protagonistin, die niemals Fehler macht und nach der sich alle Männer verzehren. 

Apropos 10er Jahre: Der Pitch erinnert an Hunger Games gepaart mit Fae. Alle teilnehmenden Herrscher sind Faewesen mit besonderen magischen Kräften und alterslos, unsterblich und für immer schön. Aber manchmal auch nicht. Es gibt einige Lücken in der Logik.
Aber zurück zum Thema: Hunger Games war deshalb so beliebt, weil es ein Killing Game ist und die meistens darauf hinauslaufen, dass nur eine einzige Person überleben kann - in Lightlark muss lediglich eine Person sterben, damit alle Flüche, die auf den Herrschern und ihren Völkern liegen gebrochen werden. 
Bin ich die Einzige, die das sehr ... zahm findet? Und warum haben sich in den 500 Jahren nicht einmal zwei oder drei Personen verbündet, um genau einen einzigen aus dem Weg zu räumen? Es geht hier um Tausende von Leben, die durch die Flüche in Gefahr geraten!

Ab hier SPOILER!

Das mit der unfassbar starken und wunderschönen Protagonistin, die niemals Fehler macht und nach der sich alle Männer verzehren ist auch nicht weit hergeholt: Grim und Oro - beide 500 Jahre alt - und als starke und grausame Herrscher bekannt, werden sofort weich, als sie der 18/19-jährigen Isla begegnen. Yay! 500 Jahre alte Love Interesets.
Apropos: Isla macht nie Fehler, auch nicht mal wegen ihres Fluches, denn dieser wirkt bei ihr nicht. Wäre auch zu cool, wenn sie wie alle Wildlinge Menschenherzen essen muss und dem, den sie liebt den Tod bringt.
Oh, und noch eines: Am Ende stellt sich Islas beste und einzige Freundin als Bösewichtin heraus, während die andere weibliche Teilnehmerin, die ganze Zeit als böse und arrogant verteufelt wurde. Das ist so misogyn! Alle Frauen sind scheiße, bis eben auf Isla, sonst würden die Männer sich nicht nach ihr umdrehen. Es kann keine andere Frau geben, die eine Freundin für Isla wird und ihr hilft. Nope.


Alles in einem kann ich Lightlark für die Idee und manche coole Szene 2 Herzen geben - dann drücke ich aber schon mehr als nur zwei Augen zu. Das Buch fühlt sich einfach veraltet an, as wäre es irgendwann 2010 erschienen und hätte nichts von progressiven YA Titeln der letzten Jahre gehört ...

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